Das perfekte Einsteigerset

Wer mit der Astrofotografie anfangen möchte, findet hier das perfekte Einsteigerset.

Worum gehts?

Gerade am Anfang ist es schwer das richtige Konzept zu finden. Fragt man 5 Astrofotografen, bekommt man 10 Vorschläge. Dieses Set wurde einstimmig unter Händlern und Astrofotografiekollegen erstellt, um Frust durch Überforderung zu verhindern. Denn gerade beim Einstieg in dieses Hobby gibt es viele kleine Fallstricke, die nicht nur die Erwartungen dämpfen sondern vielleicht sogar Anfänger dazu bewegen wieder aufzuhören.

Keyfacts für den Start

Step by Step!

Das ist der Schlüsselsatz, wenn es um die Astrofotografie geht! Das Problem ist, dass viele gar nicht wissen Astrofotografie eigentlich funktioniert und was dafür benötigt wird. Diese unterscheidet sich nämlich grundlegend von der Tageslichtfotografie.  Um das ganze möglichst kurz zu halten, hier ein paar Keyfacts die benötigt werden:

  • Teleskop
    • Hier gilt nicht, je größer desto besser!
  • Montierung
    • Das wichtigste!
  • Guiding
    • Zusätzliches Teleskop wird benötigt
    • Zusätzliche Kamera wird benötigt
  • Stativ (Kann im Lieferumfang enthalten sein)
  • Kamera
    • Normale Kameras nur eingeschränkt verwendbar
    • Meist speziell modifizierte Kameras werden verwendet
  • PC
    • Die gesamte Session wird über den PC gesteuert
  • Strom
    • Wird oft vergessen. Aber ohne Stromanschluss werden leistungsstarke Akkus benötigt.
  • Spezielle Programme 
    • Guiding und Steuerung der Kameras

Wir sehen, dass sich die Astrofotografie doch stark von der Tageslichtfotografie unterscheidet. Leider sind die einzelnen Komponenten auch nicht gerade billig und können ganz schön ins Geld gehen. Wir betrachten dieses Set einmal fern von der Möglichkeit Startrails und dergleichen aufzunehmen. Denn viele sind über diese Schritte schon hinaus und wollen nun in die Deep Sky Astrofotografie einsteigen. Warum also dieses Set?

Die Montierung

Ich möchte hier erst auf die Montierung eingehen. In diesem Fall der Skywatcher Star Adventurer. Dieser ist in seiner Anwendung sehr variabel und ist eine Investition die immer eine Anwendung bei bei einem Astrofotografen findet.

Er kann völlig autonom betrieben werden. Was heißt das? Vier AA-Akkus reichen für den Betrieb aus und auch das Einnorden kann mit Hilfe des Polsuchers durchgeführt werden. Er eignet sich demnach perfekt als mobiler Begleiter.

Jetzt kommt das große "Aber"! Denn er kann viel mehr. Ein kleiner USB-Anschluss ermöglicht das Betreiben des Skywatcher Star Adventurer ´s mit einem normalen Stromanschluss. Dies löst das Problem mit leeren Akkus. Außerdem besitzt der Skywatcher Star Adventurer auch einen ST4-Anschluss. Das bedeutet Guiding ist möglich! Es wird demnach lediglich ein Guidescope und eine kleine Guidingkamera benötigt, um das volle Potential des Skywatcher Star Adventurer ´s ausschöpfen zu können. Dies ermöglicht den Einsatz von Software wie PHD2 bzw Astophotograpy Tool, die generell bei der Astrofotografie zum Einsatz kommen. Das Erlernen des Umgangs mit diesen Programmen ist somit relativ einfach und erfolgt Schrittweise. Denn je größer die Ausrüstung, desto mehr muss an der perfekten Einstellung getüftelt werden.

Das Teleskop

Hier kommt es oft zu Missverständnissen. Denn größer ist nicht gleich besser! Viele Objekte am Himmelszelt sind nämlich riesig. Eines der bekanntesten Deep Sky Objekte ist bestimmt die Andromedagalaxie. Diese ist, wenn wir in den Himmel blicken, vier Mal so groß als unser Mond! Aber gerade Objekte wie Nebel sind oft noch viel viel größer. Um diese einfangen zu können ist eine hohe Brennweite daher hinderlich. Die Objekte können nicht in ihrer vollständigen Ausdehnung eingefangen werden. Daher besitzt praktisch jeder Astrofotograf ein gutes "Weitwinkelteleskop" mit geringer Brennweite, die im Idealfall im Bereich von etwa 250mm liegen.

Hier kommt der TS61EDPH ins Spiel. Nicht nur seine optische Abbildungsqualität ist hervorragend, sondern er bietet darüber hinaus einen Vorteil den viele andere Teleskope nicht haben. Gemeint ist der Handlebar. Das Teleskop hat bereits eine Aufnahme für ein Guidescope. Wer allerdings ohne GoTo unterwegs ist, benötigt unbedingt einen Rotpunktsucher. Ohne diesen Sucher ist man im wahrsten Sinne des Wortes "Lost in Space"! Das Auffinden von Objekten am Himmelszelt kann sich als relativ tricky herausstellen und ein Sucher ist hier ein echter Segen. Auch die relativ kurze Brennweite bietet hier einen enormen Vorteil.

Die geringe Brennweite hat auch noch einen anderen Vorteil.  Denn so ist es möglich länger zu Belichten, da der Anspruch an das Guiding und das Polaralignment hier nicht so sehr zum Tragen kommt. Wer mehr über dieses Teleskop erfahren möchte, kann sich gerne den Testbericht dazu ansehen.

 

Die Kamera

Auf die Kamera sollte zu Beginn keinen besonderen Fokus gelegt werden. Auch wenn die im Handel erhältlichen Modelle einen IR-Sperrfilter eingebaut haben und so das wichtige ionisierte Wassertoffsignal herausfiltern, können trotzdem bereits erste Erfahrung gesammelt werden. Denn Objekte wie Galaxien (z.B.: Andromedagalaxie) und Reflexionsnebel (Plejaden) können ohne weiteres fotografiert werden. Auch Wasserstoffregionen wie der große Orionnebel sind mit einer herkömmlichen Kamera problemlos möglich. Dies sollte der letzte Schritt in der Investitionskette sein.

Das Guiding

Wer ernsthafte Astrofotografie betreiben möchte, kommt über das Guiding nicht hinaus. Hierfür wird ein kleines Guidescope benötigt. Dies sollte etwa eine Brennweite von 100-150 mm haben.

Außerdem wird auch noch eine kleine Kamera benötigt, die an das Guidescope geschlossen wird, um die Himmelsbewegung erfassen zu können. Dieses Signal wird dann an den PC und die Montierung gesendet und ermöglicht Belichtungszeiten von mehreren Minuten.

Investitionskette

Was soll man nun wann und wie kaufen. Hier sollen kurz die einzelnen Schritte aufgeführt werden:

 

  1. Mount + Stativ
    1. Skywatcher Star Adventurer
  2. Teleskop
    1. TS61EDPH
  3. Guidescope + Guidekamera
    1. 150mm Scope + ZWO ASI 120MC-mini
  4. Astrokamera
    1. ZWO ASI 533mc Pro

Dies ist vermutlich der vernünftigste Weg in die Astrofotografie einzusteigen. So können bereits alle Kniffs gelernt und Frust vermieden werden. Zu Beginn sollte man einfach seine Kamera mit Stativ verwenden und als nächsten Schritt sich ein entsprechendes Teleskop zulegen. Das Guiding kann im Prinzip jederzeit angewendet werden, spätestens beim Kauf des Teleskops sollte es allerdings in Erwägung gezogen werden. Als letzten Schritt sollte die Kamera gekauft werden. Diese können nämlich ausschließlich für die Astrofotografie verwendet werden und sollten daher nur gekauft werden, wenn man wirklich entschlossen ist.

Wer den Weg des Lernens verkürzen und auch den Umgang mit den Programmen und dem Guiding lernen möchte, wird in Zukunft einen kleinen Onlinekurs belegen können.

 

Bis dahin

Clear Skies