Teleskop-Guide
Allgemeines
Gerade Anfänger sitzen dem Irrglauben auf, dass man mit einem einzelnen Teleskop alles beobachten kann. Es gibt zwar auch unter den Teleskopen Allrounder, grundsätzlich müssen aber einige Unterscheidungen getroffen werden. Die erste Frage, die man sich am Anfang stellen sollte, lautet:
„Was will ich beobachten?“
Eine Frage die gerade am Anfang nicht leicht zu beantworten ist, besonders wenn man noch keine Erfahrung in der Astronomie hat. Ein traditioneller Ausspruch lautet: „Jedes Teleskop hat seinen Himmel.“ Für Planeten werden andere Bautypen verwendet, als für sogenannte Deep Sky Objekte, wie Nebel oder Galaxien. Generell ist die Hauptaufgabe eines Teleskops das Sammeln von Licht. Das Sammelvermögen wird im Wesentlichen durch seine Öffnung (Durchmesser) bestimmt. Grundsätzlich können zwei Bauarten unterschieden werden, der Refraktor und der Reflektor.
Das Linsenteleskop (Refraktor)
Das Linsenteleskop (Refraktor) ist der Klassiker unter den Teleskopen. Bereits Johannes Kepler und Galileo nutzten diese Bauweise für ihre Beobachtungen. Im Prinzip funktioniert er wie ein großes Fernglas. Das Teleskop besteht aus einem langen Rohr, das mit Linsen bestückt ist. Das Sternenlicht fällt auf die erste Linse und wird gebrochen. Im Inneren entsteht ein Zwischenbild, welches um 180 ° gedreht ist. Mittels einer zweiten Linse, dem sogenannten Okular, wird dieses Bild im Anschluss vergrößert betrachtet. Gerade durch seine simple Bauweise ist es besonders als Anfängerteleskop geeignet. Anders als bei den Reflektoren müssen keine Spiegel eingestellt werden. Allerdings kann es, je nach Linsenqualität, zu unschönen Farbsäumen um helle Objekte kommen.

Vorteile |
Nachteile |
Selten zu jusiteren | Bei großen Öffnungen teuer |
Guter Konstrast | Je nach Größe unhandlich |
Keine Veränderungen bei Temperaturschwankungen | Je nach Linsenart Farbfehler |
Das Spiegelteleskop (Reflektor)
Ein Reflektor wird auch als Spiegelteleskop Bezeichnet. Wie der Name schon vermuten lässt, besitzt er keine Linsen, sondern Spiegel. Zum Sammeln des Lichtes wird der sogenannte Primärspiegel verwendet. Das einfallende Licht wird gebündelt und auf einen zweiten Spiegel (Sekundärspiegel) geworfen. Dieser leitet das Licht weiter zum Auge. Durch diese Art der Brechung werden hohe Brennweiten, bei geringer Gesamtlänge, erreicht.
Es können zwei Bauarten unterschieden werden.
- Schmidt– Cassegrain Teleskop
- Newton Teleskop
Neben feinen Unterschieden in der Bauweise, liegen die Unterschiede in der Art wie das Licht reflektiert und ausgegeben wird. Wie bereits erwähnt kann es bei Refraktoren, die keine guten Linsen verwenden, zu Farbsäumen kommen. Dies fällt bei den Reflektoren weg, wodurch immer ein farbneutrales Bild gewährleistet wird. Es sollte jedoch auch hier auf eine gute Spiegelqualität geachtet werden.
Das Newton-Teleskop
Dieses klassische Spiegelteleskop wurde von Isac Newton 1668 entwickelt und zählt auch noch im 21. Jahrhundert zu den beliebtesten Teleskopen weltweit. Positiv hervorzuheben ist die preisgünstige Bauweise, die es ermöglicht sehr gute Bildleistung im Verhältnis zu geringem Preis zu erwerben. Ein Manko ist jedoch, dass der Fangspiegel der das Licht zum Auge leitet, eine leichte Abdunkelung, eine sogenannte Obstruktion, verursacht. Ein Refraktor mit gleicher Öffnung würde demnach mehr Licht zum Auge schicken, als ein Newton Teleskop. Allerdings ist ein Linsenteleskop ab einer bestimmten Größe fast unerschwinglich und nur noch als Maßanfertigung zu erwerben. Ein wichtiger Vertreter dieser Bauart ist das sogenannte Dobson.

Vorteile | Nachteile |
Kurze Bauweise, dadurch sehr handlich | Teurer als ein Newton mit gleicher Öffnung |
Bequemes beobachten möglich | Größerer Fangspiegel als ein Newton Teleskop |
Transportabel und schneller Aufbau | Spiegel müssen gelegentlich justiert werden |
Das Schmidt-Cassegrain
Das Schmidt Cassegrain zählt zu den beliebtesten Teleskopsystemen unter den Amateurastronomen. Es ist kompakt und leicht zu transportieren. Das Verhältnis zwischen Baulänge und Brennweite ist bei keinem anderen Teleskop so groß. Vor der Öffnung befindet sich die sogenannte Schmidtplatte zur Korrektur, die auch das Innenleben vor Staub schützt. Diese geschlossene Bauweise hat jedoch den Nachteil, dass die Abkühlzeit des gesamten Systems relativ lange dauert. Dadurch verlängert sich die Zeit, bis man durch das Teleskop einwandfrei beobachten kann. Das Schmidt Cassegrain wird gerne als Planetenteleskop verwendet. Lediglich die lange Brennweite erzeugt ein relativ kleines Gesichtsfeld. Das bedeutet, dass bestimmte Nebel und Galaxien nicht in ihrer gesamten Ausprägung, sondern nur ein Teilausschnitt daraus betrachtet werden können. Eine andere Art dieser Bauart ist das Maksutov-Teleskop.

Vorteile |
Nachteile |
Kurze Bauweise, dadurch sehr handlich | Teurer als ein Newton mit gleicher Öffnung |
Bequemes beobachten möglich | Größerer Fangspiegel als ein Newton Teleskop |
Transportabel und schneller Aufbau | Spiegel müssen gelegentlich justiert werden |