Mit dem TS61EDPH  den Weitblick. Im wahrsten Sinne "Klein aber oho"!

Gerade als Anfänger in der Astrofotografie ist es empfehlenswert mit einem Teleskop mit geringer Brennweite zu beginnen. Da stellt sich nun die Frage, mit welchem Teleskop man beginnen soll. Ein tolles Teleskop „nicht nur“ für den Start ist definitiv der TS 61EDPH von Teleskop Service.

Hard Facts

PlanetenNeinAnfängerJa

Typ Refraktor
Bauweise Apochromat (5-Element System)
Öffnung / Brennweite 61mm / 274mm
Öffnungsverhältnis (Blende) f/4,5
Okularanschluss Rack and Pinion mit 360° Rotator
Optik FPL-53
Deep Sky Ja
Fortgeschrittener  Ja
Profi Ja

Abmessungen

Gewicht 1,80 kg
Transportlänge 28 cm !!!

Lieferumfang

  • Teleskop
  • Sucherhalterung
  • Taukappe
  • Rohrschellen
  • Prismenschiene (Vixen-Style)

Optik

Der kleine TS61EDPH ist aus hochwertigem, CNC-gefrästen Aluminium gefertigt und ist in einem schönen matt-weißen Finish gehalten. Eines der wichtigsten Bauteile bei optischen Geräten ist das Glas. Der kleine apochromatische Refraktor bietet genau das. Hier sind insgesamt 5 Linsen für ein farbreines, korrigiertes Bildfeld verbaut. Die Hauptoptik besteht aus einem zwei-Linsensystem (Duplet), bei welchem die Linsen aus neuem FPL53 ED Glas von Ohara gefertigt sind. Der Durchmesser der Optik beträgt stolze 61mm.

Glassorten von Ohara

Drei weitere Linsen sind, wie der Name schon vermuten lässt, im 3-Elementkorrektor verbaut. Dieser korrigiert das Bildfeld bis zu 44mm (Vollformat) und reduziert gleichzeitig auch die Brennweite auf 274mm. Dank des Reducers (x0,81) wird das bereits schnelle Öffnungsverhältnis von f/5,5 noch einmal auf f/4,5 verringert. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, würde man bei einem Öffnungsverhältnis von f/4,5 60min belichten, erzielt man das gleiche Ergebnis bei f/5,5 erst bei 90min.

Auch im Praxistest konnte der TS61EDPH halten, was er verspricht. Die Sterne weisen bis in die Ecken keinerlei optische Fehler auf. Auch ist die Optik sehr gut farbkorrigiert. An den Sternen konnten keinerlei Farbsäume erkannt werden. Die Optik ist deshalb schon einmal ein großer Pluspunkt.

Erwähnenswert ist noch der Backfokus. Dieser beträgt ab dem Reducer 55mm mit einem Standard M48mm Gewinde. Somit wird lediglich ein „M48 auf Kamera-Bajonett Adapter“ benötigt. Wer sich eine der beliebten ZWO ASI-Kameras besorgt, kann auch hier mit den meist im Lieferumfang enthaltenen Spacern sofort loslegen. So gesehen, ist der TS 61EDPH sehr einsteiger freundlich, da nicht erst kompliziert der Backfokus ermittelt werden muss.

 

Adapter für DSLR:

Nikon: https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p3629_TS-Optics-Adapter-von-M48-Filtergewinde-auf-Nikon-F-Bajonett.html
Canon: https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p3631_TS-Optics-Optics-T-Ring-Adapter-von-M48-Filtergewinde-auf-Canon-EOS-Bajonett.html

Okularauszug

Der 2,5“ Okularauszug des TS61EDPH ist ein klassischer Rack-and-Pinion Auszug, der allerdings sehr gut verarbeitet ist. Er besitzt eine Mikrountersetztung mit 360° Rotation und ermöglicht so ein feinfühliges Einstellen des Fokus. Dieser wird anschließend mit der goldenen Schraube fixiert und hält den Fokus die gesamte Fotosession. Bei den Tests des TS-61EDPH musste in keiner der Nächte der Fokus nachjustiert werden.

Auch für die Verwendung von Filtern ist gesorgt. Das 2“ Filtergewinde mit M48x0,71mm ist allerdings etwas versteckt. Hierfür muss der Extender vom Reducer des TS61EDPH abgeschraubt werden. Anschließend kann hier, leider etwas fummelig, der Filter eingeschraubt werden. Dieser kann dann standardmäßig verbaut bleiben, da er im Reducer sehr gut geschützt ist. Des weiteren muss man einmalig den gesamten Reducer herausschrauben, denn hier ist eine schwarze Schutzkappe verbaut. Diese muss erst abgeschraubt werden bevor das der TS 61EDPH entsprechend verwendet werden kann.

Ein kleines Feature befindet sich am Rücken des Okularauszugs. Hier befindet sich am roten Ring eine kleine goldene Schraube. Wird diese gelockert, kann der gesamte Auszug verdreht werden (360° Rotator). Dies bietet einerseits den Vorteil, dass man das gewünschte Objekt beim Fotografieren in die gewünschte Position drehen kann, andererseits ist es so auch möglich das Teleskop leichter auszubalancieren. Dabei wird der gesamte Okularauszug verdreht, um der Prismenschiene mehr Raum zu geben. Es sieht dann zwar unkonventionell aus, bietet aber sehr viel Flexibilität.

Befestiugungsmöglichkeiten

 Das Teleskop wird mit einer Prismenschiene und einer massiven Rohrschelle geliefert. Beide sind, wie auch der Tubus, aus sehr sauber verarbeitetem Aluminium gefertigt und wirken sehr robust und hochwertig. Allerdings kommt hier ein kleiner Kritikpunkt. Die Prismenschiene ist etwas kurzgeraten. Gerade beim Ausbalancieren am Mount kommt man leicht an seine Grenzen. Etwas Abhilfe kann geschaffen werden, indem man die beiden Inbusschrauben (Nr.4) an der Unterseite des Teleskops öffnet. So kann die Schiene nach Belieben verschoben werden. Möchte man allerding die Prismenschiene ganz zurückschieben, muss der Okularauszug um 90° verdreht werden. Dieser blockiert ansonsten die Schiene. Es besteht natürlich immer die Möglichkeit, sich für kleines Geld gleich eine längere Schiene mitzubestellen.

Am Rücken des Teleskops befinden sich zwei Halterungen. Eine davon ist eine herkömmliche Schwalbenschwanzklemme. Diese ist perfekt geeignet um ein kleines Sucherfernrohr (mit etwa 150mm) zu befestigen. Die zweite Befestigungsmöglichkeit ist der Tragegriff. Dieser kann universell eingesetzt werden, den er bietet ein ¼“ Fotostativgewinde und eine Schiene für eine weitere Schwalbenschwanzklemme. So kann beispielsweise zusätzlich ein Rotpunktsucher befestigt werden. Dieser ist gerade für die Verwendung eines Startrakers wie dem Skywatcher Star Adventurer unerlässlich. Ohne Sucher ist es fast unmöglich Objekte am Himmel ins Sichtfeld zu bekommen. Man ist sozusagen „Lost in Space“. Demnach kann auch hier der TS61EDPH von Teleskop Service punkten.

Allgemeines

-Der kleine TS61EDPH ist wirklich „klein“. Mit eingeschobener Tauschutzkappe misst er gerade einmal 28cm in der Länge, ausgezogen „stolze“ 32cm. Perfekt also für die mobile Astrofotografie. Wie bereits angedeutet, eignet sich der kleine Apo perfekt für einen kleinen Startraker. Hier empfiehlt sich der Skywatcher StarAdventurer. Die Kombination ist ideal für alle, die mit der Astrofotografie starten möchten. Alle Skills die erlernt werden müssen (Guiding etc.), können hier bereits umgesetzt werden. Auch das geringe Gewicht des TS-61EDPH ist ideal für den StarAdventurer. Da dieser nur maximal 5kg aufnehmen kann, bietet sich der kleine Apo, mit seinen gerade einmal 1,8kg, geradezu an.

TS 61EDPH in Action

TS-61EDPH Review

Fazit

Der kleine TS 61EDPH von Teleskop Service ist ein wirklich solides Teleskop, mit perfekten Eigenschaften für die Widefield-Astrofotografie zu einem fairen Preis. Die Optik ist, dank des 5-Linsensystems, perfekt korrigiert. Auch die Verarbeitung ist durch und durch sehr gut. Von der Optik bis zum Tubus wurden nur hochwertige Materialien verwendet. Kleiner Kritikpunkt ist die etwas kurze Prismenschiene die allerdings leicht ersetzt werden kann, wenn dies notwendig sein sollte. Alles im allem werden nicht nur Anfänger mit diesem Teleskop lange eine Freude haben.

Galerie

TS61EDPH

9.3

Abbildungsqualität

9.0/10

Okularauszug

8.5/10

Transportabilität

10.0/10

Preis/ Leistung

9.5/10